Retail News
(Bildquelle: Bild: Canva Pro (lizenzierte Nutzung))
Ziel des Verfahrens ist es, den Geschäftsbetrieb zunächst zu stabilisieren und Sanierungsoptionen zu prüfen. Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens liegt bislang nicht vor.
Marke mit regionalem Charakter und nationaler Präsenz
Die Marke Heimatliebe war im mittleren Preissegment positioniert und setzte auf trendnahe Damenmode mit emotionalem Markenbezug.
Nach Angaben aus Branchenkreisen belieferte das Unternehmen zuletzt rund 400 Handelspartner in Deutschland.
Heimatliebe galt als typische Vertreterin eines deutschen Mode-Mittelstands, der auf Wholesale-Vertrieb und starke Händlerbeziehungen setzte – ein Modell, das in den vergangenen Jahren zunehmend unter Druck geraten ist.
Insolvenz in einem schwierigen Marktumfeld
Die konkreten Ursachen der Insolvenz sind derzeit nicht öffentlich bekanntgegeben.
Branchenexperten sehen die Entwicklung jedoch im Kontext eines Marktes, der von Konsumzurückhaltung, Kostensteigerungen und einer anhaltend hohen Wettbewerbsintensität geprägt ist.
Steigende Energiepreise, schwache Frequenzen in Innenstädten und die Verlagerung der Kaufkraft in Onlinekanäle setzen insbesondere mittelständische Modeanbieter unter erheblichen Margendruck.
Signalwirkung für den Modehandel
Die Insolvenz von Store Concept ist mehr als ein Einzelfall. Sie zeigt exemplarisch, wie fragil die Strukturen im Modemittelstand inzwischen geworden sind.
Marken, die auf Wholesale angewiesen sind und keine ausreichende Direktvertriebskomponente etabliert haben, stehen in einem strukturellen Risiko.
Für den stationären Handel bedeutet das:
Lieferketten werden instabiler, Sortimente unsicherer – während Konsument:innen nach Orientierung und Vertrauen suchen.
Wie es weitergeht
Der Insolvenzverwalter prüft laut FashionUnited derzeit Möglichkeiten, den Geschäftsbetrieb fortzuführen.
Ziel sei es, Sanierungschancen auszuloten und Arbeitsplätze zu sichern.
Ob eine Fortführung oder ein Verkauf der Marke möglich ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Der Fall Heimatliebe steht sinnbildlich für eine Branche im Umbruch: Viele Modeunternehmen sitzen zwischen den Stühlen – zu groß für echte Nische, zu klein für Skaleneffizienz. Die Zukunft wird Marken gehören, die ihre Markenbotschaft digital aufladen, Vertriebskanäle integrieren und auf Eigenmarken-Identität statt reinen Kollektionsrhythmus setzen.